„Bestes Wetter zum Bäume pflanzen.“, sagte Jochen Helle vom BUND Dortmund gleich zur Begrüßung. Naja, Daniela und mich wehte es fast weg und wir waren froh, uns wasserdicht eingepackt zu haben. Für den Obstgehölzpfleger gibt es quasi kein ungünstiges Wetter zum Pflanzen, erfuhren wir im nächsten Satz.
Doch kurz zum Zusammenhang: Schon 2019 hatten wir zwei Bäume für die Streuobstwiese „Kamsche Heide“ in Dortmund Kirchderne gespendet. Im Januar 2020 standen Herr Helle und Anne dann gemeinsam dort und setzten die Apfelbäume in die Erde. Auch 2022 haben wir erneut zwei Bäume gespendet und wieder trafen die beiden im drauffolgenden Januar aufeinander. Diesmal war auch Daniela mit dabei und Johannes Großfeld, der die Aktion für den BUND dokumentierte.
Zu den beiden ersten Apfelbäumen kamen nun zwei weitere hinzu. Auf die Frage, warum denn nur Apfelbäume als Spende gewählt wurden, erhielten wir die Antwort, dass eine Streuobstwiese prozentual aufgeteilt ist, damit sich möglichst wenig Menschen um den Erhalt kümmern müssen. So besteht der größte Anteil meist aus Apfelbäumen, die zu unterschiedlichen Zeiten reif sind, so dass man lange Ernten kann. Die Pflaumen und Kirschen muss man arg im Blick haben, denn deren Erntefenster ist manchmal nur eine ganze Woche. Da kämen die betreuenden Personen nicht hinterher, wenn eine größere Menge davon reif wäre. Und wieder etwas dazu gelernt!
Unsere zwei neuen sind jetzt ein „Teltower Wintergravensteiner“ und eine „Strauwalds Pamäne“. Beides robuste und lagerfähige Sorten, die für den Gaumen von heute eher säuerlich schmecken. Wenn sie dann in ein, zwei Jahren ordentlich Früchte tragen, werden auch sie zu dem Apfelsaft verarbeitet, den man beim BUND käuflich erwerben kann.
Insiderwissen von Herrn Helle: Der Teltower Wintergravensteiner ist eigentlich eine Sorte, die mal Regensburger hieß. Die Berliner haben sich diese Apfelsorte geschnappt, sie bei sich kultiviert und dachten sich dann, ein neuer, hipperer Name müsse her. Dabei sieht die Sorte lediglich wie ein Gravensteiner aus, ist aber botanisch in keinster Weise mit ihr verwandt.
Sicher hätte man zwei Bäume innerhalb von 10 Minuten pflanzen können, doch wenn man so eine begeisterte Begleitung vom BUND hat, vergeht die Zeit wie im Flug und man erfährt so viel über die Probleme der Streuobstwiesen oder erhält Tipps zur richtigen Baumpflege für den eigenen Garten.
Wir jedenfalls sind unheimlich stolz wieder einen Beitrag für die regionale Naturlandschaft geleistet zu haben und freuen uns auf den ersten Schluck Apfelsaft aus unseren Äpfeln – auch wenn das noch etwas dauert. Eine Investition in die Natur ist halt eine Investition in die Zukunft.
Vielen Dank an den BUND für ihre Arbeit an sich und unsere Zusammenarbeit im Besonderen!
PS: Der BUND hat auch auf seiner Seite, auf Facebook und auf Instagram über die Aktion berichtet.
(Bildquelle: BUND Dortmund)